Mittäglicher Durchhänger? Bewegung statt Koffein!

Wer kennt das nicht? Zur Halbzeit eines Tages fühlen wir uns müde und träge und würden das Mittagstief am liebsten durch ein Mittagsschläfchen umgehen. Doch leider lässt sich eine entsprechende Siesta oftmals nicht in unseren wöchentlichen Alltag einbinden. Da greifen die meisten Menschen schnell zum Kaffee und hoffen dadurch auf mehr Wachheit.

US-amerikanische Wissenschaftler konnten jetzt beweisen, dass man einer entsprechenden Mittagsflaute effektiver begegnen kann, indem man sich körperlich bewegt, statt koffeinhaltige Getränke zu konsumieren. Die Studienteilnehmer waren im jungen Erwachsenenalter, bekamen durchschnittlich höchstens 6,5 Stunden nächtlichen Schlaf, tranken im normalen Maße Koffeinhaltiges und trieben eher wenig Sport.

Um die Wirksamkeit von Koffein im Vergleich zur körperlichen Bewegung bei Übermüdung zu ermitteln, sollten Frauen ein zehnminütiges Treppensteigen absolvieren oder an einem anderen Tag 50mg Koffein zu sich nehmen. Mit Hilfe von Fragebögen und Reaktions- sowie Konzentrationstests wurde anschließend die Leistungsfähigkeit ermittelt.

Im Ergebnis zeigte sich, dass sich das Treppensteigen im Vergleich zum Kaffeetrinken positiver auf die Dynamik und den Energiestatus der Teilnehmerinnen auswirkte. Diese fühlten sich danach wacher und fitter, auch wenn eine bessere Konzentrationsfähigkeit danach nicht gemessen werden konnte.

Sicherlich scheinen höhere Mengen an Koffein als Muntermacher wissenschaftlich belegt zu sein, doch bei Vieltrinkern vermag es wiederum seine Wirkung zu verlieren. Deshalb könnte ein mittägliches, zehnminütiges Bewegungsprogramm beispielsweise im Treppenhaus des Bürogebäudes eine gesündere und effektivere Alternative zum Kaffeetrinken sein.

Derek D. Randolph et al.
Stair walking is more energizing than low dose caffeine in sleep deprived young women
Physiology & Behavior 3/2017; 174: 128-135.