Kunstfingernägel mit Gesundheitsrisiko | Interessante Artikel

Man sieht sie immer häufiger, die Nagelstudios, in denen Fingernägel gestylt, designt und sogar künstlich verstärkt werden. Immer mehr Frauen greifen bei ihrem Nageldesign auf professionelle Hilfe zurück, um den natürlichen Nagel durch einen künstlichen Acryl-Nagel zu ergänzen und damit zu verschönern.
Doch die wenigsten Kundinnen und Trägerinnen künstlicher Nägel sind sich bewusst, wie gesundheitsschädigend die Nagelverstärkungen sein können.

Die vormodellierten Kunststoffnägel, die lediglich auf die natürlichen Nägel aufgeklebt werden, bieten unter ihrer Oberfläche einen idealen "Wohnraum" für unerwünschte Bakterien und Pilze.
Untersuchungen bei entsprechenden Nagelstudio-Kundinnen haben ergeben, dass plötzlich auftretende krankhaft e Veränderungen der Fingernägel bei mehr als 80 % der Betroffenen auf die Ansiedlung von Bakterien zurückgeführt werden konnten. Bei beinahe allen Patientinnen hatten sich zudem Pilze in den Zwischenräumen von natürlichem und künstlichem Nagel angesiedelt.
Ursache für das hohe Aufkommen der unerwünschten Krankheitserreger ist die Tatsache, dass der künstliche Plastiknagel den natürlichen Nagel derart abdichtet, dass kein Sauerstoff mehr an ihn herankommen kann. Auf diese Weise entstehen dort feucht-warme und sauerstoffarme Bedingungen, die den natürlichen Nagel brüchig und entzündungsanfällig machen.
Diese mögliche unerwünschte Reaktion auf künstliche Fingernägel lässt vermuten, weshalb Arbeitnehmerinnen in medizinischen Berufen oder solchen Berufen, in denen die Hygiene besonders wichtig ist, keine Kunstnägel tragen dürfen.

Nagelstudios dienen außerdem nicht selten als Überträger von Nagelpilz, sobald die hygienisc hen Bedingungen dort unzureichend sind.

Weitere Formen von Nagelentzündungen sind vorprogrammiert, wenn der künstliche Nagel zu stark ins ohnehin schon sehr empfindliche Nagelbett der Kundin eingebettet wird.

Manche Frauen mit künstlichen Nägeln reagieren auf die Materialien, die zur Erstellung der Nagel-Minikunstwerke eingesetzt werden, allergisch. Zu den auslösenden Stoffen können beispielsweise Acrylate oder Methacrylsäure sowie so genannte Monomere gehören. Man geht davon aus, dass beim Einsatz von säurefreiem Gel bei einer Gel-Modellierung und bei dem entsprechenden Einsatz von Fiberglas oder Seide seltener Allergien ausgelöst werden. Die Kundinnen sollten zudem wissen, dass mögliche allergische Reaktionen nicht nur an den Fingern, sondern auch im Gesicht oder anderen Körperregionen, die häufig berührt werden, auftreten können.