Gemäßigter Kaffeegenuss bei Grünem Star? | Medizin
Sind nahe Verwandte bereits von einer Glaukom-Erkrankung, vielen vielleicht besser bekannt als Grüner Star, betroffen, so sollte man auf einen mäßigen Kaffeegenuss achten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, in die entsprechende Daten von über 120.000 Menschen im Alter von 39 bis 73 Jahren einflossen. Berücksichtigt wurden deren Angaben bezüglich ihres Konsums von koffeinhaltigen Erfrischungsgetränken und Kaffee.
Aus medizinischer Sicht wurde außerdem überprüft, ob eine genetische Vorbelastung für eine Glaukom-Erkrankung vorlag. Nach drei Jahren erfolgte eine Messung und Untersuchung des Sehvermögens aller Teilnehmer.
Im Ergebnis zeigte sich, dass solche Studienteilnehmer, welche die Risiko-Gene einer Glaukom-Erkrankung in sich trugen, ein fast um das Vierfache erhöhtes Risiko für diese Erkrankung hatten, wenn sie mehr als 321 Milligramm Koffein pro Tag zu sich nahmen; das entspricht etwa einer Menge von mindestens drei Tassen Kaffee. Bei Teilnehmern mit einer geringen oder keiner genetischen Vorbelastung führte das Koffein nicht zu einer derart erhöhten Wahrscheinlichkeit, einen Grünen Star auszubilden.
Die Studienverantwortlichen weisen darauf hin, dass bei etwa ein Viertel der Studienteilnehmer das Glaukom-Risiko-Gen nachgewiesen werden konnte. Von einer genetischen Vorbelastung sind also recht viele Menschen betroffen.
Kim, J. et al.
Intraocular Pressure, Glaucoma, and Dietary Caffeine Consumption
Ophthalmology 6/2021; 128 (6): 866-876.